Slaven

Die Sieben Slawischen Stämme

Die Slawen haben eine bis heute geheimnisvolle Geschichte, in der viele Fragen offen sind und viel Raum für Sagen und Mythen bleibt. 
Im VII. Jahrhundert spielt Moesien eine strategisch-wichtige Rolle im Kampf der Slawen gegen Byzanz. Moesia verbindet, wie eine Brücke, die Slawen südlich des Balkangebirges mit ihren Stammesangehörigen nördlich der Donau. Die Überfälle der slawischen Stämme über das Balkangebirge bereiten dem Byzanz einen enormen Kummer.

Die Bemühungen des Byzantinischen Reiches konzentrieren sich im Wesentlichen auf Stärkung und Durchsetzung seiner Macht. Da Moesia vom Osten /Schwarzes Meer und Dobrudscha/ besonders gefährdet ist, errichten die Byzantiner dort mehrere Militärlager und Burgen mit dem Ziel, Dobrudscha als einen Ausgangspunkt für Militärangriffe über den slawischen Raum zu verwenden. Die byzantinischen Truppen erreichen leicht die slawischen Länder über Meer, was die slawischen Völker benachteiligt.

Die Wiederherstellung der byzantinischen Herrschaft über den nordwestlichen Teil der Balkanhalbinsel bedroht die slawischen Stämme sowohl in Moesia als auch in den Ländern nördlich der Donau. Das Römische Reich, das auch den zentralen Teil der Balkanhalbinsel beherrscht, bedroht die slawischen Stämme in Moesia vom Süden über das Balkangebirge, bis zum Fluss Timok.

Um sich gegen das Reich erfolgreich zu wehren, einigen sich alle slawischen unbeherrschten Stämme, die sich zwischen Donau und Balkan, sowie nördlich des Flusses befinden..

Information über die Vereinigung der slawischen Stämme im Donauraum ist nur in den Werken der Chronisten Theophanes und Nicephorus (IX. Jahrhundert) enthalten, was zur Bildung einer uneinheitlichen oder unklaren Vorstellung bezüglich die Größe und die geographische Lage der Stammesunion führt. Die sieben slawischen Stämme bewohnen ein Territorium im nordöstlichen Teil der Balkanhalbinsel und sind dem byzantinischen Reich nicht untergeordnet. Die historischen Chronisten berichten, dass die Union südlich an Byzanz und westlich und nordwestlich an die Awaren grenzt. Aus diesem Grund sind viele Forscher der Meinung, dass es sich um eine slawische Stammesunion im Donauraum handelt, die sich auf die beiden Seiten der Donau, vom Balkan bis zu den Karpaten, erstreckt. Die Stammesunion im Donauraum ist ein Bündnis von sieben slawischen Stämmen in Moesia und Dacia, das darum gegründet ist, um sich gegen die Angriffe von Byzanz und der Awaren zu wehren. Die Gleichartigkeit im kulturellen Leben der Bevölkerung auf den beiden Seiten der Donau ist ein Beweis, dass dieses Territorium, von den Karpaten bis zum Balkan, im VII. Jahrhundert von Slawen besiedelt ist. Die Stämme vereinigen sich mit dem Zweck, sich von äußeren Gefahr zu verteidigen. Im Vordergrund der Union aber stehen die politischen Beziehungen. Als Mitglied der Union behält jeder slawische Stamm seine Unabhängigkeit. Jeder Stamm wird innerhalb des Fürstentums von seinem eigenen Fürsten regiert.

Das ganze Gebiet ist unter dem Namen Sklavinia bekannt.