Zweites Bulgarisches Reich

Zweites Bulgarisches Reich

Nach der Wiederherstellung der bulgarischen Staatlichkeit durch die Brüder Assen und Peter folgt eine Phase allmählicher territorialer Expansion. Große Gebiete aus dem Ersten Bulgarischen Königreich wurden wiedervereinigt und an Bulgarien angegliedert. Diese Ereignisse waren von politischer Entwicklung sowie wirtschaftlicher und kultureller Blüte begleitet. Die Literatur- und Kunstschulen in Tarnovo setzten die Traditionen der alten bulgarischen Kultur fort. Das Patriarchat von Tarnovo gewann im orthodoxen Osten immer mehr an Autorität. Die Metallurgie entwickelte sich. Das Bauwesen und die Architektur wiesen einen Fortschritt auf. Die Anzahl der Festungen in den bulgarischen Gebieten stieg und erreichte über 2,000. Bei der Errichtung wurde die Regel für eine schnelle Kommunikation untereinander beachtet, einschließlich Wachposten mit Lichtsignalisierung. Mit diesen revolutionären Schritten entwickelte sich das bulgarische Verteidigungssystem zu einem der innovativsten in Europa.

Die ersten bulgarischen Münzen - aus Gold, Silber und Bronze - wurden geprägt. Bulgarien knüpfte Handelsbeziehungen mit Dubrovnik und mit den italienischen Republiken. Im Kontext sporadischer externer Invasionen und Kriegen mit seinen Nachbarn etablierte sich das Zweite Bulgarische Königreich über einen Zeitraum von etwa zwei Jahrhunderten als führende militärpolitische Kraft in Osteuropa.

Interne Machtkämpfe führten jedoch zur Aufteilung des Landes in zwei Teile - das Vidin-Königreich und das Tarnovo-Königreich. Aufgrund dieser Uneinigung widerstand das Zweite Bulgarische Reich den Invasionen der osmanischen Türken auf dem Balkan und brach in 1396 zusammen.